Das DECHEMA-Forschungsinstitut gehörte 2015 zu den Gründungsmitgliedern der Zuse-Gemeinschaft. Mit dem Vorsitzenden des DFI Prof. Dr. Jens Schrader sprachen wir über die Vielfalt der Forschungslandschaft bei Zuse und den neuen Zuse-Cluster Bioökonomie.
Erzählen Sie doch kurz etwas über die Zuse-Gemeinschaft: Wozu ist sie da und was möchte sie erreichen?

Jens Schrader: Die Zuse-Gemeinschaft ist der Zusammenschluss der industrienahen, privatwirtschaftlich organisierten Forschungseinrichtungen in Deutschland. Davon gibt es etwa 130 – 75 sind inzwischen in der Zuse-Gemeinschaft organisiert. Das gemeinsame Merkmal ist ihre Gemeinnützigkeit und Nähe zum Mittelstand sowie die Ausrichtung auf spezifische Branchen.
Welche Forschungsfelder deckt die Zuse-Gemeinschaft ab?
Die Forschungsfelder umfassen alles, was momentan gesellschaftliche Relevanz hat: von Energie über Materialien bis hin zu Informatik, Biotechnologie und Medizin ist alles dabei. Diese sehr breite Aufstellung zeigt auch die Branchenoffenheit der Institute in der Zuse-Gemeinschaft. Sie sind jeweils historisch gewachsen und mit den speziellen Problemen und Bedürfnissen ihrer Branchen bestens vertraut – daraus hat sich ein besonderes Vertrauensverhältnis zu den mittelständischen Firmen aufgebaut. Diese schätzen das flexible und schnelle Handeln der Institute sowie ihre langjährige Expertise und anwendungsorientierte Denkweise.
Und welche Rolle spielt das Thema Bioökonomie in der Zuse-Gemeinschaft?

Viele Institute in der Zuse-Gemeinschaft beschäftigen sich mit F&E-Themen im Bereich Bioökonomie. Wir decken dabei die Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette ab: von den verschiedenen biologischen Rohstoffen bis zu innovativen Produktionstechnologien und biobasierten Materiallösungen. Einige Institute sind auch in der professionellen Bewertung von Nachhaltigkeit erfahren. Im April haben wir mit ca. 20 Instituten den Themencluster Bioökonomie gegründet –passend zum BMBF Wissenschaftsjahr. Auf diese Weise wollen wir die internen Synergien noch stärker nutzen und die Sichtbarkeit der Zuse-Gemeinschaft in Politik und Gesellschaft weiter erhöhen. Cluster zu anderen Schlüsselthemen sollen folgen. Auf der Zuse-Homepage lassen sich die Institute nach Biotechnologie, aber auch nach allen anderen wichtigen Technologiefeldern sortieren. Ein Besuch lohnt sich!
Die Zuse-Gemeinschaft vertritt die Interessen unabhängiger privatwirtschaftlich organisierter Forschungseinrichtungen. Dem technologie- und branchenoffenen Verband gehören bundesweit über 70 Institute an. Als praxisnahe und kreative Ideengeber des deutschen Mittelstandes übersetzen sie die Erkenntnisse der Wissenschaft in anwendbare Technologien und bereiten so den Boden für Innovationen, die den deutschen Mittelstand weltweit erfolgreich machen.
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